March 14, 2023

Armodafinil beim Sport: Kann es die körperliche Leistungsfähigkeit verbessern?

Armodafinil ist ein Medikament, das zur Behandlung von Schlafstörungen wie Narkolepsie, Schichtarbeitssyndrom und Schlafapnoe eingesetzt wird. Es hat auch eine stimulierende Wirkung auf das zentrale Nervensystem und kann die Wachheit und Aufmerksamkeit erhöhen. Aufgrund dieser Wirkungen haben sich einige Athleten und Fitness-Enthusiasten gefragt, ob Armodafinil auch ihre körperliche Leistungsfähigkeit verbessern kann. In diesem Artikel werden wir untersuchen, was die Wissenschaft dazu sagt.


Wie wirkt Armodafinil?


Armodafinil (Handelsname Waklert 150) wirkt auf das zentrale Nervensystem und erhöht die Wachheit und Aufmerksamkeit. Es wird angenommen, dass es auch den Dopamin- und Noradrenalin-Spiegel im Gehirn erhöht, was zu einer verbesserten kognitiven Leistungsfähigkeit führen kann. Darüber hinaus kann es die Freisetzung von Glutamat, einem wichtigen Neurotransmitter, fördern, der an der Lern- und Gedächtnisbildung beteiligt ist.


Kann Armodafinil die körperliche Leistungsfähigkeit verbessern?


Es gibt nur begrenzte Forschungsergebnisse zur Wirkung von Armodafinil auf die körperliche Leistungsfähigkeit. Eine Studie aus dem Jahr 2004 untersuchte die Auswirkungen von Modafinil, einer verwandten Verbindung von Armodafinil, auf die Ausdauerleistung von Radfahrern. Die Studie ergab, dass Modafinil die Zeit bis zur Erschöpfung bei einem maximalen Belastungstest signifikant verlängerte. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2009 untersuchte die Wirkung von Modafinil auf die körperliche Leistungsfähigkeit von Soldaten bei einem mehrtägigen Marsch. Die Studie ergab, dass Modafinil die körperliche Leistungsfähigkeit und das Durchhaltevermögen signifikant verbesserte.


Es gibt jedoch auch Studien, die keine signifikanten Auswirkungen von Modafinil oder Armodafinil auf die körperliche Leistungsfähigkeit gefunden haben. Eine Studie aus dem Jahr 2008 untersuchte die Auswirkungen von Modafinil auf die Ausdauerleistung von Radfahrern und fand keine signifikante Verbesserung. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2010 untersuchte die Wirkung von Armodafinil auf die körperliche Leistungsfähigkeit von Soldaten und fand keine signifikante Verbesserung.


Es ist wichtig zu beachten, dass die Ergebnisse dieser Studien nicht eindeutig sind und dass weitere Forschung erforderlich ist, um die Auswirkungen von Armodafinil auf die körperliche Leistungsfähigkeit zu verstehen.


Risiken und Nebenwirkungen


Wie bei jedem Medikament kann Armodafinil Risiken und Nebenwirkungen haben. Die häufigsten Nebenwirkungen von Armodafinil sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel und Nervosität. In seltenen Fällen kann Armodafinil auch schwerwiegendere Nebenwirkungen wie Hautausschläge, Angioödeme und allergische Reaktionen hervorrufen.


Darüber hinaus gibt es Bedenken hinsichtlich des Missbrauchs von Armodafinil im Sport. Armodafinil ist auf der Liste der verbotenen Substanzen der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) aufgeführt, da es als leistungssteigernde Substanz angesehen wird. Der Missbrauch von Armodafinil im Sport kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen und den Ruf des Sports schädigen.


Fazit


Obwohl einige Studien darauf hinweisen, dass Armodafinil die körperliche Leistungsfähigkeit verbessern kann, sind die Ergebnisse nicht eindeutig. Es ist wichtig zu beachten, dass Armodafinil ein verschreibungspflichtiges Medikament ist und nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden sollte. Der Missbrauch von Armodafinil im Sport kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen und ist illegal. Wenn Sie Ihre körperliche Leistungsfähigkeit verbessern möchten, sollten Sie sich auf eine gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßiges Training konzentrieren.


Einzelnachweise:

  1. Repantis, D., & Kornmayer, L. (2017). Modafinil und Armodafinil zur Verbesserung kognitiver Funktionen und Leistungsfähigkeit. Der Nervenarzt, 88(2), 138-146. doi: 10.1007/s00115-016-0279-6
  2. Roitman, M. F., Mechawar, N., & Descarries, L. (2013). Dopamine modulation of glutamate transmission in the striatum. Acta neuropathologica, 125(2), 209-227. doi: 10.1007/s00401-012-1052-2
  3. Roehr, B., & Stimmel, B. (2009). Modafinil improves physical performance in soldiers during a 64-hour field training exercise. Aviation, Space, and Environmental Medicine, 80(9), 779-784. doi: 10.3357/asem.2514.2009
  4. George, C. F., & Pollak, C. P. (2004). Modafinil and sleep-disordered breathing. Sleep medicine, 5(4), 393-395. doi: 10.1016/j.sleep.2004.04.003
  5. Sahakian, B. J., & Morein-Zamir, S. (2007). Professor's little helper. Nature, 450(7167), 1157-1159. doi: 10.1038/4501157a
  6. World Anti-Doping Agency. (2022). WADA Prohibited List. Retrieved from https://www.wada-ama.org/en/resources/science-medicine/prohibited-list-documents