Relationship
February 12, 2022

"Die Gezeit"

Blauäugig fuhr ich einsam

In den quellenreichen Dunst.

Plötzlich kam mir die Erscheinung

Durch des Nebels vage Kunst.

Silhouetten sind verborgen,

doch vor mir bleibt nichts versteckt.

Was macht sie nur so besonders?

Das hab ich sofort gemerkt:

Wahre Schönheit kommt von innen,

Lässt das Äußere erblühn.

Schüchtern steht sie wie Hermine,

Vor dem Kelch, der bald verglüht.

Sinnlich, scharfsinnig, empfindsam

Streichelt sie meine Vernunft.

Als ich ihre Worte annahm,

wärmte mich die kalte Luft.

Der Najade treuer Diener

Möchte ich für ewig sein.

Falls sie vor mir dehydriert

Werde ich`s mir nie verzeihn.